
Aqua-Therapie
Das Schwimmen ist eine besonders vielseitige Therapie in der Hundephysiotherapie, das sich die speziellen Eigenschaften des Wassers, wie etwa Gelenkentlastung und Wasserwiderstand, therapeutisch zunutze macht.
Deswegen stellt es in vieler Hinsicht eine probate Methode für ein gesundes Ganzkörpertraining beim Hund dar, die im Einzelnen v.a. einen gelenkschonenden Muskelaufbau, Koordinations-und Konditionstraining, sowie eine Ödem- und Gewichtsreduktion, zum Ziel hat.
Schmerzzustände können so maßgeblich verbessert und das Bewegungsausmaß schonend erweitert werden.
Nicht zuletzt nimmt die Schwimmtherapie darüber hinaus starken Einfluss auf die Qualität des Gangbildes und hilft aus Schonhaltungen herauszukommen und die Gehstrecke zu erweitern.
Besonders nach Lähmungen werden im Wasser bei den oft nicht mehr geh-und stehfähigen Hunden Instinkte geweckt, sodass durch den einsetzenden Schwimmreflex eine schnelle Aktivierung der Extremitäten, unter Abnahme des Eigengewichts, erreicht werden kann. Die Rehabilitation kann so wesentlich früher erfolgen als an Land.
Die Schwimmtherapie findet am Hundestrand vom Kollersee in 68782 Brühl statt. Der See befindet sich am Rhein in der Nähe von Speyer, zwischen den Gemeinden Brühl (Baden-Württemberg) und Otterstadt (Rheinland-Pfalz), und ist sehr gut mit dem Auto erreichbar.
Die Wirkungsweisen des Wassers – für die Therapie genutzt
Auftriebskraft
Im Gegensatz zu Bewegungen an Land, die normalerweise gegen die Schwerkraft geleistet werden müssen, können Bewegungen im Wasser durch dessen gewichtsreduzierende Wirkung, unter maximaler Druckentlastung der Gelenkflächen stattfinden.
Hunde mit Lähmungen sind dadurch in der Lage ihre überwiegende Liegeposition an Land aufzugeben und durch eine „schwebend-stehende“ Schwimmhaltung einzutauschen. Können dabei aktive Bewegungen selbst nicht mehr eigenständig ausgeführt werden, sind im Wasser passive Bewegungen der Extremitäten mit Hilfe eines Therapeuten trotzdem möglich. Dabei erfährt der Hund über spezifische Rezeptoren im Körper wichtige Informationsreize über die Stellung seiner Gelenke im Raum, welche von großer Bedeutung für die Rückgewinnung der Steh- und Gehfähigkeit sind.
Hydrostatischer Druck
Das Wasser umhüllt regelrecht den ganzen Hundekörper und übt dabei einen bestimmten Druck auf ihn aus. Dabei wirkt der hydrostatische Druck auf den gesamten Hundekörper und nimmt mit zunehmender Wassertiefe zu.
Da der Organismus des Hundes zum Großteil aus Wasser besteht, wirkt der konstante Druck des Wassers v.a. auf die Weichteile und Gefäße, sodass schmerzhafte Muskelverspannungen nachlassen und der durchs Wasser angeregte Blut-und Lymphfluss für ein gesundes Herz-Kreislauf-training und einen schnellen Abtransport von Schwellungen (Lymphe) sorgt.
Durch Reduzierung von Gewebsflüssigkeiten (Lymphe) im Körper, kann der Hund Gelenke besser und schmerzfreier bewegen.
Der hydrostatische Druck wird ebenfalls von Rezeptoren im Hundekörper wahrgenommen und schult bei gelähmten Hunden die Körperwahrnehmung. Das Wasser hilft den Hunden quasi wieder „ein Gefühl in den Beinen“ zu entwickeln.
Reibungswiderstand
Der Reibungswiderstand des Wassers wirkt bewegungshemmend und somit muskelkräftigend. Bewegungen können im Wasser deswegen nur viel langsamer ausgeführt werden als an Land.
Das Ankämpfen gegen diesen Widerstand ist beim Schwimmen für die Hunde sehr anstrengend (15 min Schwimmen entsprechen 45-60 min Traben am Rad), gewährleistet aber einen schnellen Muskelzuwachs und ein gutes Herz-Kreislauf-training.

Welpen-Schwimmen / Beginner-Schwimmen
Gerade bei Welpen ist die erste Begegnung mit Wasser maßgeblich verantwortlich dafür, ob ein Hund positive Erfahrungen mit dem Schwimmen verbindet.
Ganz gleich ob Ihr Hund einer für die Wasserarbeit gezüchteten Rasse angehört oder nicht, jeder Hund reagiert anders auf die neuen Gegebenheiten des Wassers. Deswegen ist es unabdingbar die Hunde langsam an das Wasser zu gewöhnen, denn in manchen Fällen sind mehrere Termine nötig, bis der Hund seine Unsicherheit überwunden hat. Seien Sie nicht enttäuscht, wenn Ihr Vierbeiner nicht auf Anhieb ins Wasser hüpft.

Ich helfe Ihrem Liebling gerne dabei das Schwimmen koordiniert und sicher zu lernen, sodass Ihren gemeinsamen Erlebnissen im kühlen Nass nichts mehr im Weg steht.
Bekommt Ihr Hund später einmal Probleme mit dem Bewegungsapparat, kennt er das Schwimmen schon und muss nicht erst noch mühsam daran gewöhnt werden.

Therapeutisches Schwimmen
Beim therapeutischen Schwimmen unterstütze ich Ihren Liebling individuell und angepasst an dessen Beschwerden. Abgestimmt auf die Fortschritte des Hundes, entscheide ich anschließend über den Zeitpunkt eines Individualschwimmens, bei dem wir gemeinsam das Schwimmtraining für Ihren Hund beüben, sodass Sie es später selbständig und sicher alleine mit Ihrem Hund ausführen können.

Individual-Schwimmen
In den darauf folgenden Individualschwimm-Einheiten bringe Ihnen das richtige Handling mit Ihrem Hund bei, so dass Sie selbst in der Lage sind, eine geeignete Schwimmtherapie für Ihren Hund durchzuführen.(Erlernen von Warm up, Belastung, Pausen, Überprüfung der Vitalparameter des Hundes)
Dabei erlernen Sie, wie Sie vor dem Schwimmen Ihren Hund richtig aufwärmen (Warm up), sowie nach der Belastung entsprechend abzuwärmen (Cool down). Sie bekommen Methoden an die Hand, wie z.B. das Überprüfen der Vitalparameter des Hundes, um die richtige Belastung im Training zu finden, entsprechend Pausen zu setzen, ohne den Hund zu unter- bzw. überfordern. (Hinweis: Hunde übernehmen sich gerne!!!)
Haben Sie und Ihr Hund Ihr Können beim Individualschwimmen bewiesen, haben Sie sich für das Selbstschwimmen qualifiziert und dürfen nun eigenständig mit Ihrem Hund in Ihrer Freizeit schwimmen.
Entscheiden Sie im weiteren Verlauf selbst, ob Sie von nun an Ihren Vierbeiner ins Wasser begleiten, oder ihn lieber trocken vom Ufer aus mit spaßigen Apportierübungen beschäftigen. In beiden Fällen kommen Sie in den Genuss eines unvergesslichen Schwimmbesuchs und stärken darüber hinaus Ihre Mensch-Hund-Beziehung.
FAQ
Nein, Hunde können definitiv nicht alle schwimmen. Sie müssen eine koordinierte Schwimmbewegung erst lernen. Alle Hunde besitzen einen angeborenen Schwimmreflex und werden immer versuchen sich durch Paddelbewegungen irgendwie über Wasser zu halten. Selbst Hunde, die von sich aus gerne ins Wasser gehen und auch schwimmen haben mitunter einen schlechten Schwimmstil, den es zu optimieren gilt. Leider weiß man im Voraus nicht, ob der eigene Hund zu denen Hunden gehört, die direkt von Beginn an eine korrekte Schwimmbewegung ausführen, oder vielleicht doch eher zu der Schlechtschwimmerkategorie zählt. Gerade bei Erstkontakt mit dem Wasser birgt das das Risiko, dass der Hund das Schwimmen, durch unkontrolliertes Planschen und durch den damit einhergehenden erfahrenen Kontrollverlust, direkt als negativ abstempelt und weitere Bemühungen ihn daran zu gewöhnen ins Leere laufen können. Im schlechtesten Fall bewirkt falsches Schwimmen das Absinken des Hundes mit der Hinterhand und der Teufelskreis von Sinken – Unsicherheit / Angst / Panik – noch mehr Sinken – noch mehr Panik…kann nicht mehr unterbrochen werden und der Hund kann tatsächlich untergehen und ertrinken.
Dieser Hund paddelt panisch und unkontrolliert um sein Leben, doch übertriebenes Paddeln mit den Vorderbeinen bringt die Hinterhand nur noch mehr zum Sinken…der Hund bekommt eine Senkrechtlage im Wasser und kann untergehen:
Aus diesen Gründen tragen die Hunde zu Beginn immer eine Schwimmweste, damit eine optimale Lage der Wirbelsäule im Wasser gewährleistet werden kann, der Hund Auftrieb und Sicherheit erfährt und der Therapeut bzw. Hundehalter den Hund besser im Wasser handeln bzw. bei den einzelnen Schwimmübungen zielgerichtet leiten kann. Ist die richtige Schwimmtechnik vom Hund erlernt worden, kann das korrekte Schwimmen ohne Schwimmweste trainiert werden.
Bitte überlassen Sie Ihren Hund nicht sich selbst ganz dem Motto „der wird schon nicht untergehen und er kann doch von Natur aus schwimmen“. Manche Hunde schwimmen von Anfang an gut, aber das weißt man im Vorfeld nicht. Was, wenn nicht? Möchten Sie diese Wette wirklich eingehen und sich womöglich die gemeinsame Zukunft mit Ihrem Hund im Wasser ruinieren?
Ich helfe Ihrem Liebling gerne dabei das Schwimmen koordiniert und sicher zu lernen, sodass Ihren gemeinsamen Erlebnissen im kühlen Nass nichts mehr im Weg steht.
– Bitte geben Sie Ihrem Hund 2-3 h vor dem Schwimmen kein Futter mehr
– Bringen Sie ausreichend Motivation mit (Lieblingsleckerchen oder schwimmfähiges Spielzeug)
– Möchten Sie Ihren Liebling ins Wasser begleiten, ist das nur mit entsprechender Badebekleidung gestattet (rutschfeste Badeschuhe, ggf. lange Kleidung)
– Bei extrem hohen Außentemperaturen sollte der Hund nicht direkt ins Wasser springen, sondern dieses langsam betreten, um Herz-Kreislaufprobleme zu verhindern
– Nach dem Schwimmen kann ein verstärkter Harndrang einsetzen. Geben Sie Ihrem Vierbeiner auch hier noch einmal kurz die Möglichkeit sich zu lösen
– Darüberhinaus dient Ihnen ein 5-10 minütiger Spaziergang hervorragend dazu den Hund nach der Belastung abzuwärmen
Nicht nur Reha- oder Seniorenhunde profitieren vom Schwimmen. Eine Schwimmtherapie ist für jeden gesunden Hund eine enorme Bereicherung (Prävention und Training).
Hunde mit besonders großem Bewegungsdrang können optimal ausgelastet werden und Dienst- und Sporthunde können gezielt Muskeln und Kondition aufbauen.
Neben den vielen positiven Wirkungen auf den Bewegungsapparat bietet das Wasser Hund und Halter jede Menge Spiel und Spaß, sodass ein Schwimmbesuch für Sie und Ihre Wasserratte zum einzigartigen Erlebnis wird.
Alle Vorteile des Schwimmens im Überblick
- Schnelle Genesung nach OPs – Gelenkschonende Bewegung, Abnahme des Eigengewichts
- Muskelerhalt/Muskelkräftigung – vorbereitend auf OPs (je besser der Muskelstatus präoperativ ist, desto kürzer ist die Rehabilitation anschließend)
- Welpen – präventive Gewöhnung ans Wasser für die evtl. später notwendige Therapie
- Schmerzreduktion und dadurch Freude an Bewegung v.a. bei chronischen Beschwerden wie z.B. Arthrose
- Tolle Seniorengymnastik (Mobilisation und Gegenwirken von Muskelschwund)
- Lösen von schmerzhaften Verspannungen bei Überlastung durch Schongang
- Wiederherstellung fehlender Gelenkbeweglichkeit (deutlich ausgeprägteres Bewegungsausmaß wie im Unterwasserlaufband)
- Schnelle und schonende Gewichtsreduktion
- Gelenkstabilisierung – Stärkung von Bändern und Sehnen nach Verletzungen/OPs
- Herz-Kreislauf-training
- Ödemreduktion/verbesserter Abtransport von Schwellungen
- Koordinations- und Konditionstraining
- Körperliche Auslastung bei Hunden mit großem Bewegungsdrang
- Steigerung der Leistungsfähigkeit bei Dienst- und Sporthunden
- Förderung der Mensch-Hund-Beziehung
- Gangbildverbesserung und Gehstreckenerweiterung
- Spiel, Spaß und Freude